Verschlechterung der psychischen Gesundheit von Arbeitnehmern nach einem Jahr der Pandemie

Nach einer am 28. April 2021 veröffentlichten Umfrage des Marktforschungsunternehmens Kantar, das von der französischen Gewerkschaft CFDT (Confédération française démocratique du travail) in Auftrag gegeben worden ist, hat die Mehrheit der befragten Arbeitnehmer angegeben, dass sich ihre psychische Gesundheit seit dem Beginn der Pandemie verschlechtert habe. Die Gründe dafür seien meistens die Angst vor einer ungewissen Zukunft, eine anhaltende Isolation sowie die Einschränkung der sozialen Kontakte aufgrund von Ausgangssperren und Lockdowns.

Hinzu kommt, dass viele Arbeitnehmer davon ausgehen, dass sich die finanzielle Situation ihres Arbeitgebers durch die Krise verschlechtert habe. Sie befürchten Gehaltseinbußen, die für einige auch schon Realität geworden sind. Allerdings scheint es, als würden die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen die gewollte Wirkung zeigen, da die Mehrheit der Arbeitnehmer arbeitet, ob in Vollzeit oder in Kurzarbeit.

Zum Thema Homeoffice wurde festgestellt, dass zwei Drittel der befragten Arbeitnehmer ausschließlich vor Ort arbeiten und nur eine kleine Minderheit ausschließlich von zu Hause aus arbeitet, wobei die restlichen Befragten sowohl im Homeoffice als auch am eigentlichem Arbeitsplatz tätig sind. Die meisten, die ausschließlich im Homeoffice arbeiten, sind Führungskräfte.

Eine leichte Mehrheit der Befragten gibt an, dass sich ihre Arbeitsbedingungen nicht geändert haben, wobei diese Aussage nicht auf junge Arbeitnehmer, auf Führungskräfte sowie auf Mitarbeiter von Betrieben mit Publikumsverkehr zutrifft. Diejenigen Arbeitnehmer, die sich dauerhaft im Homeoffice befinden, sind am häufigsten mit ihren Arbeitsbedingungen unzufrieden. Bemerkenswert ist, dass die Mehrheit der befragten Arbeitnehmer davon ausgeht, dass ihr Unternehmen – im Gegensatz zu den Gewerkschaften und der öffentlichen Hand – der großen Aufgabe gewachsen ist. Einige Unternehmen haben außerdem versucht, den sozialen Dialog aufrechtzuerhalten, insbesondere die großen Konzerne.

 

Claire CHEVALIER, LL.M. Köln / Paris I

Avocat associé & Rechtsanwältin (Partnerin)

Chargée d’enseignement à l’Université de Strasbourg

Membre fondateur DAV Strasbourg / Gründungsmitglied DAV Straßburg

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